Warum gibt es immer wieder neue Typklassen?
Jedes Jahr werden die Typklassen für Fahrzeugmodelle berechnet. Dabei werden die Schadensbilanzen der Vorjahre beleuchtet. Wenn bei Unfällen vergleichsweise wenig Schäden verursacht wurden, und nur geringe Kosten für die Reparatur anfielen, rutschen die betroffenen Autos in eine niedrige Typklasse. Für Halter bedeutet das, sie müssen weniger für die Versicherung bezahlen. Umgekehrt können anhaltend preisintensive Schäden dafür sorgen, dass ein Fahrzeugmodell höher eingestuft und damit die Versicherung teurer wird.
Insgesamt stehen für die Haftpflichtversicherung die Klassen 10 bis 25, in der Vollkasko die Klassen 10 bis 34 und in der Teilkasko die Klassen 10 bis 33 für die Einstufung zur Verfügung. Diese nimmt der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) vor. Allgemein finden sich eher Neuwagen und Oberklasse-Modelle in höheren Typklassen, während Kleinwagen und ältere Fahrzeuge von niedrigen Einstufungen profitieren. Daher ist nicht verwunderlich, dass im Jahr 2023 vor allem SUVs und Wagen der Ober- und Luxusklasse höher eingestuft werden.
Für die Halter von mehr als acht Millionen Autos wird es teurer
Große Sprünge binnen eines Jahres sind bei der Typklassen-Einordnung selten. Dennoch müssen 2023 die Halterinnen und Halter von rund 8,1 Millionen Pkws mehr für die Kfz-Haftpflichtversicherung bezahlen, da sich die Klasse ihres Wagens ändert. In der Vollkaskoversicherung sind 1,1 Millionen Autos betroffen, in der Teilkasko circa 600.000.
Besonders auffällig ist die Verschlechterung des Mitsubishi ASX 2.0 (Teilkasko), des Skoda Scala 1.5 TSI (Teilkasko) und des Nissan Leaf (Teilkasko) um jeweils drei Typklassen. Der Audi Q7 3.0 TDI wird in der Haftpflichtversicherung immerhin zwei Typklassen höher eingestuft. Auch Modelle wie der VW T-Roc 2.0 TDI 4Motion (Vollkasko) und der Mitsubishi ASX 2.0 (Vollkasko) werden teurer.
Günstiger oder gleich: Das betrifft rund 34 Millionen Pkws
In der Haftpflichtversicherung bleibt die Typklasse 2023 für rund 29,3 Millionen Autos wie im Vorjahr. Ebenso sind in der Vollkasko über 62 Prozent und in der Teilkasko knapp 60 Prozent aller Pkws weiterhin in der gleichen Typklasse. In der Haftpflicht werden etwa 4,8 Millionen Autos günstiger, in der Vollkasko etwa 8,3 Millionen und in der Teilkasko knapp 4,8 Millionen.
Besonders auffällig sind hier die Sprünge des Toyota C-HR Hybrid 2.0 und des Skoda Kamiq 1.5 TSI um je drei Klassen in der Haftpflichtversicherung. Auch der Toyota C-HR Hybrid 2.0 (Teilkasko), der Citroën C3 Picasso 1.4 (Teilkasko), der Renault Clio Grandtour 0.9 (Vollkasko) und der Mercedes CLA 180 Shooting Brake (Vollkasko) verbessern sich um zwei Klassen.
Beim GDV können Sie alle
Veränderungen der Typklassen
2023 einsehen!
Fazit: Versicherungsbeiträge bleiben durch Typklassen überwiegend unverändert
Für einen Großteil der Fahrzeughalter werden im Jahr 2023 ähnliche Beiträge für die Kfz-Versicherung anfallen, wie bereits 2022. Lediglich wenige Automodelle sind von größeren Änderungen betroffen und sorgen für spürbar günstigere oder höhere Kosten.